Aufbau der Geschützgruppe ab 1958
Ende der fünfziger Jahre entstand der Gedanke, auf Schützenfesten und anderen passenden Gelegenheiten zur Pflege alten Brauchtums mit einem Böller Salut zu schießen. Einige Wirmighäuser setzten mit Unterstützung ortsansässiger Handwerker den Gedanken in die Tat um und bauten nach alten Vorlagen und eigenen Ideen eine große Kanone auf schwerer Eichenholzlafette mit stilechten schmiedeeisernen Beschlägen.
Der ganz auf Sicherheit ausgelegte Stahlkern der Kanone ist eine pulversparende Spezialkonstruktion. Schon die Probeschüsse in der Bauphase begeisterten durch Lautstärke und spektakulären Pulverrauch.
Rechtzeitig zum Schützenfest war das Werk vollendet und auch eine Protze zum Fahren des Geschützes fertiggestellt. Im Festzug wurden Geschütz und Protze von zwei Kaltblütern gezogen. Als die kleine Geschützgruppe 1960 unter ihrem damaligen Hauptmann Helmut Figge, der Initiator war, im Festzug auftrat, erregte dies ebenso Aufsehen wie die lauten Böllerschüsse als Einleitung und Begleitung der einzelnen Stationen des Schützenfestes.
1968 war die Gruppe von 5 auf 17 Kanoniere und die Feuerkraft um 6 Hakenbüchsen erweitert worden. Heute ist die inzwischen in den Historischen Schützenverein integrierte Geschützgruppe nicht mehr wegzudenken. Eine ganze Reihe anderer Schützenvereine haben wegen der guten Resonanz und der optischen und akustischen Wirkung mittlerweile ähnliche Einrichtungen geschaffen.
Da mit Schwarzpulver geschossen wird, sind im Laufe der Jahre allerlei behördliche Auflagen zu befolgen gewesen: Amtlicher Beschuss, Sprengstofferlaubnis, Schießgenehmigungen, um nur einige zu nennen. Alle Voraussetzungen wurden erfüllt, und so werden Geschütz und Büchsen auch bei künftigen Veranstaltungen des Historischen Schützenvereins zur Freude der Festteilnehmer dröhnend knallen und rauchen.
Zwischenzeitlich werden die Kanoniere durch die zweite Generation geführt. Aktuell besteht die Gruppe aus 16 Kanonieren. Das Amt des Hauptmanns bekleidet Rainer Thiele. Hierbei wird er unterstützt durch die beiden Zugführer Karl-Heinz Schweizer und Christopher Knippschild.